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Was uns bleibt

Verbundenheit
Niemand ist eine Insel - wir sind alle verbunden. Das bleibt uns.

Ich habe über einen Monat nichts mehr in meinen Blog geschrieben. Nicht, dass es nichts zu schreiben gegeben hätte, es war bloß einfach schon alles gesagt in der Abteilung „Corona Chroniken“.

 

Gibt es jetzt die „Post Corona Chroniken“? Ich glaube nicht. Werden wir jemals ein „Corona ist vorbei“ haben? Darüber habe ich jetzt einen Monat gebrütet und mein bisheriges Ergebnis lautet: Nein! Corona ist ein Teil von uns geworden. Angeblich ist der Lockdown vorbei und wir beginnen mit einer neuen Normalität. Tatsache ist jedoch, dass wir immer noch mit Masken rumlaufen, uns teilweise misstrauisch beäugen und Abstand halten. Neulich habe ich gehört, dieses Jahr sei die Grippewelle ausgeblieben – kein Wunder! Endlich sind alle, die einen leichten Infekt hatten, nicht zur Arbeit gegangen, als sei nichts, nur, um die gesamte Belegschaft anzustecken und sich selbst zu schwächen. Das ist für mich der erste Gewinn dieser Krise.

 

Doch was bleibt uns noch?

 

Das Bewußtsein, wie kostbar JEDER Augenblick ist. Das Begreifen der Flüchtigkeit. Die Wertschätzung des Lebens an sich. Große Worte! Und doch wahr. Wir sind so sehr ins Innere gereist in diesem Lockdown, und ich spreche vom Gros der Menschen, denen es sowohl gesundheitlich, als auch wirtschaftlich so gut ging, wie es eben möglich war in diesen Zeiten. Diejenigen, die mit finanziellen Sorgen zu kämpfen hatten, oder, noch schlimmer, die krank waren oder auch Opfer zu beklagen hatten, waren mit ganz anderen Themen beschäftigt.

 

Ich selbst bin in der glücklichen Lage, dass es mir gut geht. Wirklich, richtig und wahrhaftig gut. Was nicht bedeutet, dass mir diese Zeit nicht zu schaffen gemacht hat. Einmal Schleudergang und zurück! Und ich habe etwas Zeit gebraucht, um aus dem Rückzug wieder nach Außen zu gehen, ähnlich wie beim Fastenbrechen. Damit wir uns richtig verstehen: ich habe in meinem Leben ganze zwei Mal gefastet, und doch erinnere ich mich sehr genau, dass mir der Ausstieg viel schwerer gefallen ist als der Einstieg. Verzicht und daraus entstehende neue Räume scheint mir leichter zu fallen als die Fülle aller Möglichkeiten anzunehmen.

 

Was bleibt mir denn aus der Corona-Zeit? Was möchte ich mitnehmen in den neuen Alltag, die neue Normalität?

 

Darüber bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Und somit habe ich einen neuen Blog-Teil erreicht. Heute weiss ich zumindest, dass ich das Aufschreiben meiner Gedanken mitnehmen möchte. Und das Teilen, das Mit-Teilen, das Austauschen mit Anderen. Niemand ist eine Insel. Das bleibt uns aus dieser Zeit!

 

(C) Copyright Johanna Wienzek

Zusammen stark.
Was uns bleibt: Verbundenheit.

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